Remix OS – Die etwas andere Art Android

In diesem Artikel möchte ich euch Remix OS von der Firma Jide vorstellen. Remix OS ist aktuell in der Version 3 verfügbar und stellt eine alternative Distribution auf Android-Basis sowohl für ARM als auch für x86 basierende Plattformen dar.

Hauptmerkmal des Betriebssystems ist die komplett überarbeitet Benutzeroberfläche. Wobei an dieser Stelle nicht nur von einem angepassten Launcher die Rede ist. Das System bedient sich nicht wie ein klassisches Android auf einem Tablet-PC, sondern viel mehr wie ein Windows Desktop. Dennoch hat Remix OS mit Windows nicht all Zuviel gemein. Obgleich Remix auf fensterbasiertes Multitasking setzt.

Spannend bei Remix OS sind die schnell erreichbaren Funktionen wie etwa die Schnellstart und Benachrichtigungsleiste am rechten Bildschirmrand. Hier ist bspw. ein hoher Wiedererkennungswert für Windows 10 Benutzer gegeben. Schneller Zugriff auf wichtige Funktionen und Nachrichten eben. Es erinnert ein wenig an das von Google veröffentlichte Android 3.1 alias Honeycomb. Bei dieser älteren Version von Android gab es für Tablet-PCs noch eine alternative Bedienoberfläche mit einer solchen Funktion am unteren Rechten Bildschirmrand. Seit einiger Zeit schon hat Google davon wieder Abstand genommen und hat das Multidevice Interface etabliert. Welches allerdings gerade auf Tablets oft etwas unkomfortabel ist.

Auch eine Taskleiste ist im System integriert. Diese ermöglicht es, extrem schnell zwischen unterschiedlichen Applikationen zu wechseln und diese anzupinnen. Gerade solche Funktionen sind im klassischen Android-System, besonders auf Tablet-PC nicht optimal und nur durch zusätzliche Frameworks wie etwa Xposed und benutzerdefinierte Einstellungen zu erreichen.

Was Remix OS auszeichnet ist das Multitasking und einige Bedienelemente. Doch leider gibt es auch ein paar Schattenseiten. Bspw. wirkt das System in manchen Bereichen noch etwas unfertig. Als Beispiel sei hier das unvollständige Einstellungsmenü genannt. Auch kommt es beim Wechseln zwischen verschiedenen Applikationen hin und wieder zu kurzen Wartezeiten. Dies steht aber sehr stark in Abhängigkeit mit der eingesetzten Hardware und die dafür angepassten Systemelemente. Gerade Custom ROMs – Nicht nur bei Remix OS – zeigen im Langzeitbetrieb oft einige schwächen, da diese nicht vollständig auf das entsprechende Geräte optimiert wurden.

Zwar können viele Apps in einem Fenster dargestellt werden, jedoch unterstützen dies auch nicht alle Anwendungen. So kommt es vor, das auch bei Remix OS einige Apps nur im Vollbild gestartet und ausgeführt werden können.

Bemerkenswert ist, wie flüssig Remix OS auf vielen Geräten läuft. Gerade wenn mehrere Fenster zu gleichen Zeit geöffnet und aktiv sind, ist ein normales Arbeiten dennoch möglich. Störend ist hingegen, dass in der neuesten Version vermehrt Werbung im System integriert wird. Dies ist aber wohl eine Notwendigkeit, da Remix OS schließlich kostenlos angeboten wird.

Jide hat eine offizielle Liste an unterstützten Geräten und bietet die ROMs hierfür auf der eigenen Seite direkt zum Download an. Gerade die Google eigenen Geräte speziell die Pixel- und Nexus-Serie sind hier mit den neuesten Versionen vertreten.

Link: http://www.jide.com/remixos/devices

Jide produziert aber auch selber Hardware. Im Portfolio sind ein Mini PC sowie ein großes Tablet, dass dem Anschein eines Microsoft Surface sehr nahe kommt. Weitere Hardware ist in Planung.

Alternativ zu Remix OS gibt es weitere Distributionen die diesen Stil „Android als Desktop“ verfolgen. Zu nennen ist hier etwa Phoenix OS. Dieses sieht nicht nur so ähnlich aus wie das System von Jide, es bedient sich auch fast genau so. Unterschiede sind aber auch hier gegeben – Gerade in der Verfügbarkeit für unterschiedliche Geräte und Plattformen steht Phoenix OS hinten an.

Wer Remix OS selber mal ausprobieren möchte, kann sich die x86 basierende Version von der Hersteller herunterladen und bspw. in einer virtuellen Maschine testen. Oder das ganze gleich auf reale Hardware installieren. Hierbei sei zu beachten, das natürlich etwaige Hardware wie etwa die Netzwerkadapter, Grafikkarte oder ähnliches mit den integrierten Treibern unterstützt sein müssen.

Alternativ kann seit kurzer Zeit auch der Remix OS Player genutzt werden.

Link zu Remix OS offiziellen Seite:
http://www.jide.com/remixos

Leon Gawinski

System Engineer Softwarebereich Microsoft

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